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Cordoba / Malaga




Córdoba Málaga


Weg nach Córdoba


Diesmal stand eine weite Reise bevor, naja, alles ist relativ. Es sind aber doch immerhin 3½ Stunden Flugzeit, um von Wien nach Málaga zu gelangen. Das ist wohl auch der Grund dafür, wieso es das erste Mal war, dass ich Spanien besuchen wollte. Wie toll wäre diese Reise mit viel Zeit auch auf der Erde, Wien - Mailand - Genua - Côte d’Azur - Barcelona - Valencia - Málaga. Ist das nicht eine Strecke, die man sich schmecken lassen könnte?

Für meinen Kurzurlaub war die Zeit dafür aber zu knapp, sehr knapp sogar, als ich es vom Flughafen Málaga (AGP) in den letzten Minuten zum Bahnhof Málaga María Zambrano schaffte. Die Sicherheitskontrolle vor dem Zutritt zum Bahnsteig schaffte ich auch noch, und so konnte ich mich dann entspannt zurück lehnen, als der Zug nordwärts in die Hügel los fuhr. Wer weiß es, dass Spanien über eines der längsten Hochgeschwindigkeitsnetze Europas verfügt? Die AVE erschließen das Land, auf der Neubaustrecke von Málaga durch die andalusischen Hügel wechseln Brücken und Tunnel, damit die Bahnen bis zu 300 km/h erreichen können. So war es nur eine gute Stunde bequemer Fahrt, bis ich dann neugierig in Córdoba im hereinbrechenden Abend vor dem Bahnhof stand und mich zum Hotel aufmachte. Schon der erste Eindruck war auf seine Weise spektakulär, überall Orangenbäume. Parks voller Bäume mit zehntausenden orange leuchtenden Früchten, Alleen mit Zitrusfrüchten und dazwischen als Garnierung Palmen. So konnte ich absolut sicher sein, nicht irrtümlich in der Steiermark gelandet zu sein.


Flug Wien - MálagaFlug Wien - MálagaFlug Wien - Málaga
Bahnhof Málaga María ZambranoBahnhof Málaga María ZambranoBahnhof Córdoba Centrale
Bahnhof Córdoba CentraleAlte Stadtmauer in Córdoba Angekommen in Córdoba



Cordoba


Nach ein paar abendlichen Gläschen Wien im stimmingsvollen Hof des Hotels, das in alte Gebäude der Juderia integriert worden war, dem jüdischen Viertel in der Altstadt direkt an der Stadtmauer, den nächtlichen Gewitterregen und einem üppigen Frühstück fühlte ich mich bereits richtig angekommen, als ich mich dann aufmachte, die Stadt zu entdecken. Da strahlten das Morgenlicht und ich um die Wette.


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Puente Romano (Römische Brücke)


Neugierig betrachtete ich den ungewohnten, aber sehr hübschen Stil, in dem die Häuser des alten Stadtzentrums erbaut sind. Als erstes Ziel hatte ich aber die Puente Romano (Römische Brücke) (oder auch auch Puente Viejo („Alte Brücke“) vor mir, die den Fluss Guadalquivir überspannt. Und das mit ihren 16 Bögen schon seit dem Jahr 45 v.Chr., als sie die Römer als Teil der Via Augusta erbauten. Vor allem aber hat man von dort einen Blick auf die Stadt und die Mezquita.


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Am Ende der Brücke bewacht seit dem Mittelalter der Torre de la Calahorra den Zutritt zur Flussquerung.

Am Ufer steht eines jener riesigen Wasserrräder, mit denen das Nass aus dem Fluss hoch gehoben wurde. Erstmals habe ich diese in Syrien gesehen, gut möglich dass diese Technik von den Arabern hierher mitgebracht worden war.


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Mezquita-Catedral


Wieso ich ausgerechnet nach Córdoba wollte? Es war ein tolles Foto, das die Idee erweckt hat. Das Bild zeigte ein Halle mit einer Unmenge an Säulen. Ich wollte damals sofort wissen, was dieses ungewöhnliche Bauwerk dennn ist und wo es sich befindet. Es ist die Mezquita-Catedral de Córdoba. Und jetzt stand ich tatsächlich dort, um mir selbst ein Bild (ich korrigiere, Hunderte Bilder ist richtig) zu machen. Eine so hohe Erwartungshaltung ist natürlich gefährlich, dabei enttäuscht zu werden. Aber nein, dieses einzigartige Bauwerk sollte man gesehen haben. Das ist einer jener Orte, die einzigartig beeindruckend sind. Vieles findet man in ähnlicher Form auch woanders, das passiert hier nicht. Man sollte mal morgens über den ruhigen Markusplatz in Venedig spaziert sein, einen Sonnenuntergang über der Caldera von Santorini bewundert haben und jetzt ergänze ich, auch zwischen den Säulen der Mezquita gestaunt haben.


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Der Bau begann 784, die maurischen Kalifen wollten eine prächtig Moschee in ihrer Hauptstadt. Schon damals wurde das Konzept, die Höhe der Halle durch das Übereinderstaffeln von Rundbögen über Hufeisenbögen zu steigern, festgelegt. Auch die charakteristische Farbgebung aus rot und sandstein stammt aus dieser Zeit. War es tatsächlich das Ziel der Planer oder wird das nur gedichtet, der Wald aus Säulen und die gestreiften Bögen lassen den Vergleich mit dem Durchwandern eines Palmenhains mit seinen Wedeln stimmig erschienen. Die Säulen slebst sind noch älter, sie sind Spolien aus der Römerzeit, wurden aus römischen Tempeln und Villen zusammengetragen. Bis 988 erfolgten mehrere Erweiterungen, schließlich war die 24 000 m² (180m x 130m) umfassende Mosche einer der größten der Welt und geistiges Zentrum des umayyadischen Emirats von Córdoba.


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Es lohnt sich, die Architekurdetails der Aussenmauern anzusehen, die geben schon einen Vorgeschmack. Wie für eine Moschee üblich besitzt die Mezquita einen ummauerten Hof, unter deren Palmen einst die Gelehrten diskutierten und beim Brunnen führten die Gläubigen ihr Reinigungsritual durch. Der Turm steht an der Stelle des einstigen Minaretts.


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Ist das nicht ein spezieller Zauber, der von diesem Raum ausgeht? Muss man da nicht staunend ein Wow von sich geben?


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Im Jahr 1236 war die Reconquista erfolgreich, die durch interne Kämpfe geschwächten Mauren und Berber unterlagen der christliche Allianz aus Kastilien, Aragón, französischen und portugisischen Truppen. Die gewaltige Moschee wurde zur christlichen Kirche geweiht. Ab 1523 wurde dieser Status dadurch verdeutlicht, indem im zentralen Bereich der Moschee die Säulen abgebrochen und eine mächtige Kathedrale im Stil der Renaissance hinein gebaut wurde. Schon zuvor waren an vielen Orten inmitten des Säulengewirrs Kapellen angelegt worden. Man kann diesen Akt der Zertörung bedauern, oder die dadurch geschaffenen Kontraste bewundern.


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Aus dem 10. Jhdt. stammt ein besonderes Juwel. Von byzantinischen Handwerkern wurden im arabischen Stil die drei nebeneinander leigenden Nischen des Mihrab mit prächtigen Mosaiken gestaltet, die auch die Kuppeln darüber schmücken. Die Richtung der Gebetsnischen weist zwar nach Mekka, durch die spätere Erweiterung der Moschee befinden sie sich aber außermittig.


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Altstadterkundung


Ich konnte mich von der verzaubernden Moschee-Kathedrale kaum los reißen, entschuldige die vielen Fotos und lange Wartezeit. Aber klar wollte ich auch etwas vom Rest der Stadt sehen und ihre Atmosphäre erleben. Am Rand der Altstadt findet sich beispielsweise die Plaza de las Tendillas („Platz der kleinen Läden”) mit Wasserspielen und dem Reiterstandbild des Gran Capitan.


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Gleich daneben ragen Säulen in den Himmel. Es ist der Templo Romano, der Rest eines römischen Tempels aus dem 1. Jahrhundert n.Chr. .


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Es sind aber nicht nur die Prunkbauten aus vergangeneer Zeit, die das Auge erfreuen. Für unsere an klassizistische Bauten gewöhnten Augen versprühen auch die Häuser entlang der Gassen einen Charme.


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Plaza de la Corredera


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So ganz zufällig war mein Weg aber nicht, ich wollte zum Plaza de la Corredera. Im 17. Jahrhundert wurden alle (bis auf zwei) Häuser um den Platz abgerissen, um ihm eine einheitliche Erscheinung zu geben. Die Balkone dienten auch als Tribünen, wenn am Platz Stierkämpfe oder Pferderennen abgehalten wurden. Der Platz liegt etwas abseits des Touristenstroms, eine gute Gelegenheit für eine Rast und Mahlzeit.


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Museo Arqueológico


So gesättigt ist die Mittagshitze ja gar nicht so erträglich, Schatten spendete das Archäologische Museum Córdobas. Ausserdem gibt es einen guten Überblick über die Fügungen der spanischen Geschichte. Das angenehme Klima zog schon früh Siedler an, wie Funde aus der Steinzeit belegen.

Ab dem 11. Jahrhundert gehörten die Südhälfte der Iberischen Halbinsel zum Reich der Phönizier. Diese hatten in ihren Kriegen gegen die Römer zahreiche Mittelmeerinseln verloren, dafür aber ihre Machtbasis in Spanien gefestigt. So ist es kein Zufall, dass sich um 218 v.Chr. Hannibal mit 60 000 Soldaten von hier aus in Bewegung setzte, um über die Pyrenäen und Alpen gegen Rom zu ziehen. Noch während Hannibal auf italienischem Territorium Erfolge feierte, fiel im Zweiten Punischen Krieg Hispania an die Römer. Im Keller des Museums befinden sich Reste des Römischen Theaters und der Sammelkanäle, die das Abwasser aus der Stadt führten.


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Frühchristlich

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Etwa von 500 bis 700 hatte das Westgotenreich Bestand, ehe es im von Tāriq ibn Ziyād angeführten Feldzug den Mauren und Arabern unterlag. Es kam im Kalifat zu einer Blütezeit, bis es geschwächt durch interne Zwistigkeiten langsam Teile seines Machtbereichs verlor. Bis zum Jahr 1492 war schließlich das gesamte Spanien wieder in christliche Hände gefallen.

Die Entdeckung Amerikas 1493 ist kein Zufall, denn nach dem Ende der Kriege konnte Spanien die Ressourcen bereit stellen, die für die Entdeckungsreisen notwendig waren. Wobei der aus der Neuen Welt kommende Reichtum wiederum zu einem Erstarken der Machtfülle führte, von 1515 bis 1700 unter Führung der Habsburger, danach erstiegen die Bourbonen den Thron.


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