Naxos
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Nach der Anreise mit einer etwas ruppigen Bootsfahrt von Santoirini kommend begrüßt die Stadt Naxos den Ankommenden. Über der Hafenpromenade mit Geschäften und Gastronomie thront die venezianische Festung mit den darinliegenden Häusern und Altstadtgassen.
Unterwegs in der Altstadt von Naxos.
Wahrzeichen der Stadt ist die Portara, Rest eines im 6. Jhdt. v. Chr. vom Tyrannen Lydamis errichteten Apollo-Tempels auf einer über einen Kai mit der Stadt verbundenen vorgelagerten kleinen Insel.
Vor dem Aufstieg Athens als Führungsmacht der griechischen Antike gehörte Naxos dank seines Wohlstandes zu den dominierenden Inseln. Aus dieser Zeit stammt der tw. rekonstruierte Tempel der Demeter bei Sangri.
Aus dem naxiotischen Marmor wurden Tempel errichtet und Statuen gehauen. Manchmal brach der Stein bei der Bearbeitung und das unvollendete Werk blieb im Steinbruch liegen. Vier solcher unfertiger Statuen wurden bisher auf Naxos gefunden. Hier beipielhaft der 6 m lange Kouros von Flerio, der der Sage nach nach seinem Erwachen die Insel regieren wird.
Auch heute noch ist Marmor ein wichtiges Exportprodukt.
In byzantinischer Zeit wurde die Insel christianisiert. Noch einige Kirchen sind aus der christlichen Frühzeit erhalten, wie beispielsweise die Kirche der Panagia (Gottesmutter) von Drossiani, welche eigentlich aus vier zusammengebauten Kirchen besteht, die aus dem 4., 7. und 10 Jhdt. stammen und die besonders wegen der erhaltenen Fresken bedeutend ist.
Nur zu Fuß erreicht man die Klosterkirche Ag. Mamas aus dem 7. Jhdt.
Auch viele der kleinen Kapellen am Wegesrand sind sehr alt und manchmal findet man darin auch noch wertvolle Reste alter Fresken.
Längst schon aufgelassen ist das Kloster Moni Kalamitsia, das im 17. Jhdt. gegründet wurde und dem Jesuitenorden zugehörte. Es ist spannend, durch die heute kahlen Räumen und Gewölbe zu spazieren.
Naxos ist eine sehr gebirgige Insel, was ist da naheliegender als auch etwas zu wandern.
Eine dieser Wanderungen führte auf den Hügel des Kastro Apalirou. Darauf befinden sich Reste der einst größten byzantinischen Festung der Insel, mit deren Fall 1207 die Venezianer die Herrschaft über die Insel übernahmen und sie zum Zentrum des Herzogtums Naxos ausbauten. Ein Loch in der Ruinenmauer gibt den Blick auf den höchsten Berg der Insel frei, den 1001 m hohen nach dem Göttervater benannten Zas.
Ein Blick in die umgekehrte Richtung, vom Gipfel des Zas über den Westteil der Insel. Dahinter ist die gesamte Insel Paros klar zu sehen, ein guter Tag für solch eine Wanderung.
Ein vollständiges beeindruckendes 360°-Panorama vom Gipfel des Zas (öffnet in neuem Fenster).
Und noch ein Foto von einer Wanderung auf den Inselbergen.
Die erwähnten Venezianer bauten neben der Befestigung von Naxos-Stadt noch eine große Festung in der Inselmitte (Apo Kastro). Neben den großen Burgen errichteten sie auch über die ganze Insel verteilt und auch heute noch vielfach erhalten befestigte Wohntürme, hier z.B. der Turm der Familie Barozzi in Chalki.
Es gibt also reichlich sehenswerte Kulturgüter aus der langen Geschichte auf Naxos. Es muß aber nicht immer Kultur sein, es ist auch toll sich auf einen Stein zu setzten und in ruhe dem Spiel der Wellen zuzusehen, …
… mit offenen Augen die Schönheiten des Landes zu sehen, …
… sich mit den freundlichen Inselbewohnern zu unterhalten …
… und sich danach ein gutes Essen schmecken zu lassen.
Fehlt noch etwas, um zufrieden und glücklich zu sein?
Das ist ein Blick vom Zimmer auf die Anlage, wo ich gewohnt habe. Ca. 6 km südlich von Naxos-Stadt liegt Agios Prokopies. Eine Vielzahl an Pensionen und kleinen Appartmentanlagen (Großhotels gibt's dort keine) ist zu einem Dorf zusammengewachsen, in dem im Sommer auch Supermarkt, Autovermieter und einige Tavernen ihr Geschäft mit den Urlaubsgästen machen wollen.
Abendstimmung am schönen Sandstrand von Agios Prokopies.
Neben den Entdeckungstouren auf der Insel unternahm ich auch Ausflüge auf Nachbarinseln
DELOS und MYKONOS
Eine Tagestour mit einem Ausflugsschiff brachte mich auf die heute unbewohnte Insel Delos. Sie gehörte zu den größten Heiligtümern der griechischen Antike (Höhepunkt im 4. Jhdt. v. Chr.). Entsprechend zahlreich und prächtig waren die Tempelanlagen, in denen die Götter, allen voran der auf der Insel geborenen Apollon (so die Sage) verehrt wurden. Neben der religiösen Bedeutung war Delos aber auch bis in die römische Zeit ein bedeutendes Handelzentrum, wovon die zahlreichen großzügigen und reich geschmückten Wohnhäuser zeugen, deren Reste hier zu bestaunen sind. Nicht umsonst nahm die UNESCO die Insel in die Liste des Weltkulturerbes auf.
Bodenmosaik, wie es vor mehr als 2000 Jahren modern war.
Am Nachmittag blieben noch ein paar Stunden im namensgleichen Hauptort der Insel Mykonos. Ist die Insel mit seinem bekannten Trubel vermutlich kein ideales Urlaubsziel für mich, so ist der Ort aber sehr schön und jedenfalls den Besuch wert.
Nur bei der Hinfahrt hat das Schiff etwas “gewackelt”, aber sieh selbst (eigenes Video) (Anm.: rechts im Bild das ist ein Spiegel, so dass hier die Gegenseite sichtbar wird):
Vielfach fotografiert ist die Meeresseite von Mykonos-Stadt, auch “Little Venice” genannt.
TINOS Ein weiterer Ausflug führt mich auf die Insel Tinos. Über der Stadt liegt die bedeutendste Wallfahrtskirche Griechenlands Panagia Evangelistria mit der wundertätigen Ikone. Gefunden wurde diese Ikone angeblich, nachdem Maria in einer Erscheinung einer Nonne den Auffindungsort mitteilte. Kaum ausländische Touristen, dafür aber viele gläubige Griechen besuchen diesen Ort, manche rutschen sogar auf Knieen bis zur Kirche hoch. Eine Kapelle erinnert auch an die Opfer der Versenkung des Schiffes Elli durch ein italienisches Torpedo, womit Griechenland faktisch in den 2. Weltkrieg einbezogen wurde.
Nach Tinos kam ich mit einer der modernen Highspeed-Fähren, die Platz für 620 Personen und 70 Autos bieten. Jet-Antriebe bringen die mächtigen Katamarane auf eine Reisegeschwindigkeit von 34 Knoten, also ca. 60 km/h. Das Filmchen zeigt die Ankunft des Schiffs auf Tinos (eigenes Video).
PAROS
Ein Halbtagesausflug brachte mich auch auf die mir gut bekannte Insel Paros.
Hinfahrt mit Blue Star Paros.
Das Werbevideo von Blue Star Ferries (aus dem Jahr 2003) sehe ich gern:
Hier die Blue Star Naxos bei der Ankunft in Piräus (Copyright und Erwerb der tollen DVDs bei Just Ferries):
.. und retour mit ANEK Prevelis.
In Pariki, dem Inselhauptort blieb gerade Zeit für einen Kaffee und einen Besuch der faszinierenden Kirche Panagia Ekatontapiliani. Mit Teilen schon aus dem 4. Jhdt. gehört sie zu den ältesten erhaltenen Kirchen Griechenlands.
SANTORINI
Der Flughafen auf Naxos ist mit seiner kurzen Piste (600 m) nur für kleinere Propellermaschinen geeignet. Entsprechend ist für An- und Abreise eine Schifffahrt notwendig.
Die Fähre verlässt Naxos (Video nicht von mir):
In unserem Fall nach Santorini, wohin uns der Flug von/nach Wien brachte. Da vor dem Heimflug noch ein halber Tag auf der wundervollen Vulkaninsel zur Verfügung stand, konnten auch von dort noch einige schöne Eindrücke mitgenommen werden.
Wie fasst man so tolle Erlebnisse in wenige Worte zusammen? Fantastisch! Wundervoll!
Soweit einige Impressionen. Hier ist mein ausführlicherer Bericht.