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2014-06-15 - Hirnlos? |
2014-06-09 - Barocktage im Stift Melk |
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Wieder kann mich von einem schönen Ausflug berichten. Gleich hinter der österreichsich-tschechischen Staatsgrenze bei Drasenhofen liegt das hübsche Städtchen Mikulov (8500 Einwohner), das bis 1945 Nikolsburg hieß. Schon früh entwickelte sich an der wichtigen Verkehrsroute um die auf einem felsigen Hügel angelegte Burg eine Siedlung (1279 Markt, ab 1410 Stadt). Als die Liechtensteiner 1249 nach Mähren kamen, hatten sie hier ihren Hauptsitz. 1570 erwarb das aus Kärnten (Feldkirchen) abstammende Adelsgeschlecht von Dietrichstein die Burg und baute sie nach und nach zu einem repräsentativen Schloss um.
Nach dem Krieg 1945 wurden die Dietrichsteiner enteignet, so wie die gesamte die bis dahin mehrheitlich deutschsprachige Bevölkerung brutal vertrieben wurde, heute ist die Chance auf Verständigung höher wenn man es mit Englisch versucht.
Zwei spätere österr. Bundespräsidenten (Renner, Schärf) besuchten in Nikolsburg das Gymnasium, als Sudetendeutschen war ihnen die mit der Vertreibung verbundene Problematik bekannt.
Heute steht der Ort ganz im Zeichen des Tourismus, überall Gaststätten und Verkaufsbuden. Gar nicht so einfach, diese sowie die parkenden Autos beim Fotografieren auf den engen Räumen auszublenden.
Bei der Anreise kamen Zweifel auf, ob der dichte dunkelgraue Wolkenhimmel wirklich wie angekündigt einem strahlenden Tag weichen würde, als vor Ort dann erste Tropfen fielen und ich mich in eine Gruft-Führung ins Trockene rettete, rechnete ich mit Heimreise schon zu Mittag. Kaum zu glauben, dass nach der Schlossbesichtigung dann tataächlich ein tiefblauer Sommerhimmel grüßte, und ich beim Aufstieg auf den Tanzberg auch wegen der Sommerhitze gehörig ins Schwitzen geriet. Nicht wundern, wenn die Fotos also aussehen, als wären sie an verschiedenen Tagen entstanden, es war ein Tag mit wechselnden Klimazonen. Nach ein paar nützlichen Links aber nun auf zu einem Rundgang durch die sehenswerte Kleinstadt.
Natürlich geht man als Besucher zuerst in die Stadtmitte. Dort trifft man auf den Stadtplatz, der sich auf unregelmäßigem Grundriß leicht abfallend zu Füßen des Schloßberges entwickelt hat.
Den Hauptplatz umgeben Häuser im Renaissancestil aus dem 16. Jhdt., die teilweise barocke Ergänzungen (z.b. Giebel) bekamen. Das südliche Eckhaus, bei dem sich früher das Wiener Tor befand, fällt besonders mit seinem Sgraffitoschuck auf.
Den Platz schmücken eine Dreifaltigkeitssäule aus 1723, die drei Engel (Glaube, Hoffnung, Liebe), drei Pestheilige und darüber Maria zieren und der Stadtbrunnen von 1699 mit einer Statue der Pomona.
Zur Silhouette der Stadt gehört der Renaissanceturm der Wenzelskirche. Sie wurde im 17. Jhdt. errichtet, das Rippengewölbe weist manieristische Verzierungen auf.
Am tiefsten Ende des Hauptplatzes findet man eine barocke kirchenähnliche Fassade, wieder einmal ein Werk von Fischer von Erlach. Dies ist der Rest eines Kapuzinerklosters, das im 18. Jhdt. abbrannte und verlassen wurde. Durch das Portal gelangt man in einen kleinen Hof, in dem schon vor dem Kloster eine Kapelle Wallfahrer anzog. Im 19. Jhdt. errichteten die Dietrichsteiner hier ihre Familiengruft, die im Seitenschiff einer kleinen Kirche/Grabkapelle untergebracht ist. Die Metallsärge der hierher überführten Familienmitglieder ruhen auf Holzpodesten, Schilder benennen die ruhmriechen Fürsten, ihrer Gemahlinen und der verstorbenen Kinder. Im Zuge einer Führung wird zuerst die Terasse des barocken Portalbaus mit dem schönen Blick auf den Hauptplatz erstiegen, bevor auch Kirche und Gruft besichtigt werden.
Auf drei Seiten fällt der Schlosshügel steil ab und bietet mit seinen Befestigungsanlagen guten Schutz vor Angreifern. Am schwierigsten zu verteidigen war die Norseite, die mit einem Rücken zu einerm weiteren Hügel übergeht. Deshalb wurde dort am Geißberg (Kozí hrádek} eine zusätzliche kleine Geschützfestung errichtet, die allerdings später vefiel. Übrig ist nur ein Turm, von dem sich eine schöne Aussicht bietet. In der Ebene ist die Grenzstation bei Drasenhofen zu sehen, dort velief bis 1989 der Eiserne Vorhang.
Am westseitigen Weg hinunter vom Geißberg kommt man am Jüdischen Friedhof vorbei, mit ungefähr 4000 Grabsteinen eine der größten jüdischen Begräbnisstätten Tschechiens. Die Ende des 19. Jhdts. errichtete Begräbnishalle markiert den Eingang. Erst die Nazi-Herrschaft beendete die über jahrhunderte währende jüdische Gemeinde Nikolsburgs. Während der deutsch/tschechische Ort an der Ostseite des Schlosses wuchs, befand sich das Ghetto am westlichen Abhang des Schlosshügels. Von den einstmals über 10 Synagogen ist nur mehr eine erhalten, ein Lehrpfad erzählt vom einst blühenden jüdischen Leben im Ort.
Im Gegensatz zu den anderen in diesem Jahr besuchten Schlössern erkennt man beim Schloss Mikulov sein Hervorgehen aus einer mitteralterlichen Burg auf den ersten Blick. Von einer Burg wird bereits im 12. Jhdt. berichtet, die mächtigen Wehrtürme wurden 1560 errichtet. Die gotische Schlosskapelle (unter dem mit barocker Zwiebelhaube versehenen Turm) stammt aus 1384. Ein großer Umbau erfolgte im 16. Jhdt., als die Burganlage in ein Renaissanceschloss umgewandelt wurde und ein großes Theatergebäude errichtet wurde, nicht jedoch ohne dabei die Wehrfähigkeit aufzugeben. Dem Wandel des Architekturgeschmacks folgend wurden später Teile barockisiert.
Geschichtliche Bedeutung erlangte das Schloss 1866, als während der Schlacht bei Königgrätz (liegt aber bedeutend weiter nördlich) im Deutschen Krieg der preußischen Generalstab mit König Wilhelm I. und Kanzler Otto von Bismarck hier ihr Hauptquartier aufgeschlagen hatte. Nach dem triumphalen militärischen Erfolg Preußens über die habsburgisch österreichische Armee (jeweils mit zahlreichen Verbündeten) mussten die Österreicher im Schloss den Vorfrieden von Nikolsburg unterzeichen, der die österreichische Vormachtstellung im Deutschen Bund beendete, im Norddeutschen Bund begann nun ein deutsches Reich zu entstehen.
Die auf alten Fotos zu sehende prächtige Ausstattung der Räumlichkeiten des Schlosses mit zahlreichen Kunstgegenständen (u.a. Gemälde von van Dyck) wurden am 22.4.1945 fast zur Gänze vernichtet, als das Schloss nach einem russischen Artillerietreffer in Brand geriet. Aus dem Mauergerippe wurde nach Kriegsende zwar wieder das Schloss rekonstruiert, der einstige Prunk konnte aber bei weitem nicht mehr erreicht werden.
Vom Stadtplatz gelangt man direkt zum als Ämterhof oder Ehrenhof bezeichneten Platz, wo man entweder links durch ein sehr schönes kunstvolles barockes Tor in die Gartenanlage gelangt, oder rechts durch das Finstere Tor (Festungstor von 1663) über eine Rampe zum Schloss hoch gelangt. Ehemalige Stallgebäude flankieren den Weg, bis man nach Durschschreiten von zwei weiteren Toren den Ersten Schlosshof erreicht. Zuvor hat man von den Bastionen schöne Ausblicke auf Ort und Umgebung.
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Der Ämter- oder Ehrenhof schließt direkt an den Marktplatz an, links durchs Barocktor gelangt man in den Schlossgarten, rechts steigt man zum Schloss hoch |
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Der Hauptplatz und hinten der Tanzberg | Im Norden der befestigte Geißberg | Die aus dem 16. Jhdt. stammende einzig verbliebene Synagoge |
Ausblicke am Weg hinauf zum Schloss |
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Gut bewachter Zugang zum Ersten Schlosshof | Barockes Gebäude im Ersten Hof | Durchs Felsentor in den Haupthof |
Den Haupthof erreicht man durchs gotische Felsentor (die Fotos zeigen die Herkunft des Namens). Die frühbarocke Fassadengestaltung (vom Barockbaumeister Ignaz Lengelacher) mit Renaissanceelementen stammt aus 1721, ebenso die Arkade, die den Hof in zwei Bereiche unterteilt. Der 40 m tiefe Brunnen stammt aus dem Mitelalter.
Bei einem Rundgang (geführt in Tschechisch, Audio-Guides auch auf Deutsch) kann man auch die Räumlichkeiten des Schlosses besichtigen. Zu groß waren die Kriegsschäden, um eine echte Rekonstrukion noch zu ermöglichen. Die Räume werden heute als Museum genützt, das sich im Wesentlichen in zwei Bereiche gliedert. Im ersten Abschnitt werden die Epochen der Bau- und Kunstgeschichte vorgestellt, der Bogen spannt sich dabei vom Mittelalter bis zum Empire-Stil. Danach wird eingehend die Geschichte der Adelsfamilie Dietrichstein behandelt, die hier über Jahrhunderte ihren Stammsitz hatte. Der Familie entstammen auch einige Bischöfe, einer davon war für die Gestaltung des Schlosses von Kromeritz, das ich auch heuer besuchte, verantwortlich.
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Museumssaal mit Ausstellungstücken der Gotik | Kaiser Franz I. und der engl. König | Blick von der Schlossterrasse |
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Ein Teil des Schlossmuseums widmet sich ausführlich der Geschichte der Adelsdynastie von Dietrichstein |
Nach der Gegenreformation umfasste die Bibliothek eine der größten Büchersammlungen Europas überhaupt. Viele der zum Protestantismus übergetreten Adeligen Tschechiens wurden ihres Besitzes beraubt und verjagt, die Dietrichsteiner konnten sich so billigen Besitz aneignen, darunter auch die Büchersammlungen aus vorher protestantischem Eigentum. Die Bücher gingen leider 1945 verloren.
Der Fuss des Schlossbergs ist von Verteidigunsanlagen umgeben, auf deren Terrrassen vielfältige Gärten (Rosen-, Kräuter, Barockgarten) angelegt wurden. Bei einem Spaziergang durch die Gärten bieten sich schöne Ausblicke, und immer thront oben das Schloss.
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Vom Ehrenhof beim Stadtplatz gelangt man in den Schlossgarten, der auf einer Stufe der Verteidigungsanlagen um das Schloss führt und schöne Blicke auf den mächtigen Schlossbau zulässt |
Um ca. 120 m überragt ein markanter Hügel neben Mikulov den Schlosshügel. Kein Wunder, dass er als Kultstätte herhalten muß. Auf Deutsch heißt er Tanzberg, in tschechischer Sprache Svatý kopeček, was wiederum treffend Heiliger Berg bedeutet. Im 17. Jhdt. wurde erstmals ein mit Kapellen ausgestatteter Kreuzweg hinauf auf den Hügel errichtet, der mehrmals ergänzt in kommunistische dominierter Zeit verfiel. Auch am Gipfelplateau gibt es eine Vielzahl an Kapellen, darunter die gerade in Restaurierung befindliche dem Hl. Sebastian geweihte Kirche.
Man muß aber nicht hinaufpilgern, alleine der fantastische Ausblick lohnt die kurze Wanderung (alle Ortschaften ohne solchen Aussichtsberg sollten überlegen sich solch einen aufzumauern ). Wegen des eigenen Mikroklimas und der daher rührenden Pflanzenvielfalt steht er auch unter Naturschutz.
Wieder bin ich mit der Bahn angereist, es ist angenehm entspannt am Ziel anzukommen, immer vorausgesetzt dieses hat überhaupt Anschluss ans Bahnnetz. Immer noch bin ich etwas verblüfft über die Bedeutung des wenig bekannten Eisenbahnknotens in Břeclav (dt. Lundenburg), von dem man ohne Umsteigen Direktverbindungen in immerhin sechs europäische Hauptstädte (Wien, Prag, Berlin, Bratislava, Budapest, Belgrad, und sogar Moskau!) hat.
Nach Mikulov verkehrt kein sanft dahingleitender Eurocity, sondern die Nebenbahn nach Znaim, wo man daran erinnert wird, wie Eisenbahnreisen früher einmal waren (“ta-tamm-ta-tamm”).
Die Reisen zu den Liechtensteiner enden damit (Trilogie klingt ja einfach gut), ich freue mich da für mich ein schönes Stückchen Erde entdeckt zu haben. Wobei es eigentlich seltsam ist, dass diese sehenswerte Landschaft so nah und mit langer gemeinsamer Geschichte bisher ein weißer Fleck auf meiner imaginären Landkarte war. Schön, dass sich das nun geändert hat und ich mit dem Süden Tschechiens schöne Bilder und nette Erinnerungen verknüpfen kann.
Zum Abschluss noch ein kleiner Film, der die Schönheit und Vielfalt von Mikulov zeigt:
~~DISCUSSION:off~~