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2014-04-05 - Frühlingsduft und Vergänglichkeit in St. Marx
2014-03-26 - Schiele und Zeitgenossen im Leopoldmuseum
2014-02-20 - Tempel am Karlsplatz
2014-02-17 - Die Welt verändern
2014-02-15 - National Geographic zu Gast im Westlicht
2014-01-26 - Schwadrons Fliesen - oft mit Füßen getreten
2014-01-19 - Bauzone Prater
2014-01-11 - Augarten
2014-01-10 - Vom Rathaus zu Joseph Haydn
2014-01-05 - Fotoausstellung Michel Comte
2013
2013-12-25 - Ein Tag mit Tiffany
2013-11-08 - Besuch beim Nachbarn Johann Strauss
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2013-11-01 - Herbstwanderung Troppberg
2013-10-26 - Stadtgeschichte am Nationalfeiertag
2013-10-15 - Herbstfarben am Friedhof
2013-10-02 - Orgelmusik erhellt die dunkle Jahreshälfte
2013-10-01 - Hofburg und Tafelsilber
2013-09-26 - Möbel und Architektur in Museen
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2013/09/10 - Wein und Aussicht
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2013/07/08 - Einfach weg - Bratislava
2013/01/15 - Winter - die märchenhafte Seite davon
2013/01/05 - Licht in den Regentag






Gedenken an Franz und Sisi


Der beginnende Wintertag trübte sich für strahlende Fotos zwar zu rasch ein, ein kleiner Spaziergang und etwas Heimatkunde schadeten mir trotzdem nicht. Gestartet bin ich auf der Donauinsel. Ich finde es immer wieder toll, wie aus der technischen Maßnahme zum Hochwasserschutz ein Erholungsgebiet wurde, eine 20 km lange naturnahe Insel als Freizeitgebiet in der Donau mitten durch die Stadt.


Hochbauten auf der Donauplatte und ReichsbrückeNaturnahes Erholungs- und Freizeitgebiet nahe an der StadtBlick nach Norden zum Kahlenberg


Über die Reichsbrücke begebe ich mich wieder auf die westliche, der Innenstadt zugewandte Donauseite. Manchmal schaukelt die Brücke etwas, wenn eine U-Bahn im Brückenbauch vorbeifährt. Was würde der Kaiser wohl dazu sagen, wenn er die moderne Stadt noch erlebt hätte? Ihm ist das Bauwerk gewidmet, das prominent am Donauufer steht, die Franz-von-Assisi-Kirche.


Die Franz-von-Assisi-Kirche am DonauuferNeben der Reichsbrücke warten die TwincityLiner auf die nächste Fahrt nach Bratislava, dahinter die Franz-von-Assisi-KircheNeben der Reichsbrücke warten die TwincityLiner auf die nächste Fahrt nach Bratislava, dahinter die Franz-von-Assisi-Kirche


Franz-von-Assisi-Kirche


Im Jahr 1898 feierte Kaiser Franz Joseph I. sein 50jähriges Thronjubiläum. Durch die kurz davor durchgeführte Donauregulierung gehörten die jährlichen Überschwemmungen nun der Geschichte an und Wohnviertel im 2. Gemeindebezirk (Leopoldstadt) enstanden nun rasch bis zu Donau hin, bloß eine Kirche für die Bewohner fehlte noch. So wurde beschlossen, den Kaiser mit einer Jubiläumskirche an dieser Stelle zu ehren. Geweiht sollte sie seinem Namenspatron Franz von Assisi werden. Denn Wettbewerb gewann ein Plan, der sich am rheinisch-romanischen Stil orientierte, insbesondere die Kölner Kirche Groß St. Martin mit dem markanten Vierungsturm diente als Vorbild. 1910 konnte Seine Majestät persönlich den Spatenstich zum Baubeginn vornehmen.


Franz-von-Assisi-KircheFranz-von-Assisi-KircheFranz-von-Assisi-Kirche
Franz-von-Assisi-KircheFranz-von-Assisi-KircheFranz-von-Assisi-Kirche


Von aussen sieht die Kirche mit dem mächtigen 73 m hohen Turm über der zentralen Kupel beeindruckend aus. Finanziert wurde das Bauwerk mit Spenden, die die Städte der Monarchie aufbringen sollten. Hier enstand ein Problem, gegen Ende der Monarchie war man kaum mehr Willens, für den greisen Kaiser Spendengelder in die Hauptstadt zu überweisen, die Einnahmen bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. Das machte Bauaufschübe und Umplanungen notwendig. Von der gedachten prunkvollen Innenausstattung blieb kaum etwas übrig, die ursprünglich geplanten Seitenkapellen wurden gestrichen, es blieb nicht einmal genug Geld übrig, um sich Bilder als Wandschmuck leisten zu können. Die provisorischen hölzernen Vordächer über den Eingängen stehen immer noch. Der Kaiser kam wieder persönlich, als 1913 die Einweihungsfeierlichkeit stattfand, gebaut wurde aber selbst nach dem Ersten Weltkrieg noch immer. Deshalb war ich etwas enttäuscht, als ich die Kirche nun erstmals betrat. Das Äussere verspricht viel mehr, als der schmucklose Innenraum dann hergibt. Die Kuppel ist wegen dem darüber aufragenden Turm fensterlos und aus Geldmangel schmucklos und somit ein bedrohlich finsteres Loch in der Kirchendecke.


Franz-von-Assisi-KircheFranz-von-Assisi-KircheFranz-von-Assisi-Kirche
Franz-von-Assisi-KircheFranz-von-Assisi-KircheFranz-von-Assisi-Kirche
Franz-von-Assisi-KircheFranz-von-Assisi-Kirche, Seitenaltar und Zugang zur ElisabethkapelleFranz-von-Assisi-Kirche, Wendeltreppe zur Empore der ElisabethkapelleFranz-von-Assisi-Kirche


Elisabethkapelle

Bei einem Rundgang durch die Kirche traut man seinen Augen nicht, wenn man in die ans linke Seitenschiff anschließende Kapelle sieht. Hier war in der Planung eine Taufkapelle vorgesehen, doch ein Ereignis änderte die Widmung. 1998 wurde Elisabeth (Sisi), die Gemahlin von Kaiser Franz Joseph I., in Genf ermordet. Die Kapelle sollte nun ihr zu Ehren eine Widmung als Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskapelle erfahren. Finanziert wurde die Kapelle unabhängig vom Kirchenbau durch das Rote Kreuz, bei dem Elisabeth ein Ehrenamt inne gehabt hatte. Im Roten Kreuz waren die Damen des Adels sehr engagiert, so dass eine Sammlung für den Kapellenbau eine unerwartet hohe Summe einbrachte. Bei der Kapellenausgestaltung musste nicht gespart werden, nur edelste Materialien kamen zum Einsatz und die künstlerischen Entwürfe wurden von den besten Handwerkern umgesetzt.

Bei der Planung sollte passend zum Kirchenbau wieder der romanische Stil Anwendung finden, man nahm sich für die Bauform die Pfalzkapelle des Aachener Doms zum Vorbild, dazu für den Mosaikschmuck von byzantinischen Handwerkern gestaltete Kirchen in Italien (Ravenna und Palermo), für die Wandvertäfelungen dienten Kirchen der Toskana als Vorlage und die Bodengestaltung guckte man in römischen Kirchen ab. Gewürzt wird die prachtvolle neoromanische Kapelle noch mit etwas zur Errichtungszeit zeitgenössischem, die Engel im Kuppelmosaik und der Altar sind dem Jugendstil zuzurechnen, ebenso wie das Medaillon über der Apsis, das die Patronin der Kapelle, die Heilige Elisabeth von Thüringen, darstellt.


ElisabethkapelleElisabethkapelleElisabethkapelle
ElisabethkapelleElisabethkapelleElisabethkapelleElisabethkapelle


Eine kleine Sensation also, diese wundervolle reich und edel geschmückte Kapelle in der Ecke der Kirche in Sparausführung vorzufinden. Dieses Schmuckstück ist eindeutig viel zu wenig bekannt, es sollte in der Liste der Kunstschätze der Stadt einen wichtigeren Platz einnehmen.

Interessant und lesenswert zur Elisabeth-Gedächtniskapelle ist die kunstgeschichtliche Dissertation von Magª.phil. Liselotte Schwab an der Universität Wien.




~~DISCUSSION:off~~



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